Schimmel in Räumen


Schimmel benötigt für sein Wachstum regelmäßige- oder wiederkehrende Befeuchtung. Der Ausdruck Feuchtigkeit oder Feuchte kennzeichnet die Anwesenheit von Wasser in- oder an einer Substanz- oder in einem Gas- oder in einem Raum.

In Verbindung mit Feuchte finden Schimmelsporen/pilze ein reiches Nahrungsangebot durch Zellulose (Tapeten, Kleister, Holz und Holzwerkstoffe, Gipskartonplatten) oder auch Kunststoffe (Wandbeschichtungen, Teppichböden, Bodenbeläge usw.). Darüber hinaus können Staub, Kleidung, Bücher etc. befallen werden.


Zu feuchte Luft:

Dauerhaft hohe Luftfeuchtewerte, oberhalb 60 - 65 % bei 20° C führen, wenn Kondenswasserbildung an kalten Außenbauteilen (Wände) eintritt, innenseitig zu feuchten Stellen. In Verbindung mit den organischen Bestandteilen der Wandoberfläche (Tapete, Kleister, Anstrich) entsteht dadurch der ideale Nährboden für Schimmelpilze. Die Sporen hiervon sind zum Teil sehr giftig und können chronische Erkrankungen der Atemwege und Allergien auslösen.

Der sichtbare Schimmel muss entfernt, nicht nur desinfiziert (abgetötet) werden, da auch abgetötete Partikel von Schimmelpilzen und Sporen ihr allergenes Potenzial behalten.


Die vier häufigsten Ursachen für Schimmelbildung in Wohnungen sind:

- defekte Rohrleitungen mit Wasserführung

- Schäden an Außenfassaden

- Schäden an Dächern

- falsches Lüftungsverhalten   


Falsches Lüftungsverhalten:

Alle Mieter kennen es, die pauschale Aussage des Vermieters "Sie lüften falsch". Abgeleitet ist diese Aussage daraus, dass heutige Fenster viel besser abdichten, als noch Fenster in der Bauart vor ca. 1970. Da somit der selbstständige Luftaustausch zwischen Wohnraum und Außen gesperrt ist, sind Mieter je nach "Nutzungsart der Wohnung" gezwungen, täglich mehrmals zu lüften. Es ist richtig, dass hierbei wirklich "Fehler" gemacht werden können, genannt "falsches Lüftungsverhalten".

Jedoch handelt es sich dann um ein Zusammentreffen der Reaktionen von der Raumtemperatur mit der Außentemparatur und der vorhandenen Luftfeuchtigkeit im Raum. Je größer der Temperaturunterschied ist, desto günstiger entsteht sich niederschlagendes Kondenswasser. Setzt sich dieses an der kältesten Innenwandfläche ab, entsteht der Nährboden für Schimmelsporen zur Schimmelpilzbildung, wie oben beschrieben.

Warme Luft kann wesentlich mehr H²O-Dampf aufnehmen als kalte Luft. Das entspricht der Alltagserfahrung, dass man mit Wärme Nasses trocknen kann. Aber kann man mit kalter Winter-Außenluft die nasse warme Raumluft entfeuchten? 


Eine umfassende Bearbeitung des Themas Schimmel würde hier den Rahmen sprengen. Grundsätzlich gilt:

Wenn Schimmel sichtbar wird, die Ursache nicht zwischen Vermieter und Mieter geklärt werden kann, muss ein Bausachverständiger die Schadenursache mittels verschiedener Messungen und/oder Beprobung feststellen.