Das Flachdach ist die wohl umstrittenste Bauart von Dächern. Dabei ist dies nicht richtig. Die in Deutschland vorhandene Architektur ergibt eine Vielzahl von unterschiedlichen Gebäudearten sowie Bauteilformen.

Dies bedingt für den Dachdecker jeweils darauf abgestimmte Abdichtungsvarianten und entsprechende Abdichtungsprodukte vorzuweisen.

Der Bauherr als Laie ist dadurch oft überfordert, was wohl jeweils die richtige Abdichtungsvariante ist.


Im Volksmund gilt das Flachdach häufig als "nicht dicht zu bekommen" oder als sogar "minderwertig".


Richtig ist nur, dass Steildächer in der Regel eine lebenslängere Dach-Unterkonstruktion sowie lebenslängere Deckmaterialien aufweisen können. Ziegel- oder Metalleindeckungen halten auch 40-50 Jahre, während Abdichtungsprodukte ca. 20-25 Jahre halten sollen und ca. 35 Jahre halten können.


Konstruktiv sind Flachdächer häufiger zu warten als Steildächer. Hier hapert es aber oft schon an dem Verständnis, dass auch Dächer gewartet werden müssen. Schäden an Flachdächern führen schon durch das niedrige Konstruktionsgefälle schneller zu Undichtigkeiten. Aber gerade in diesem Punkt wird in der Praxis immer noch über die Notwendigkeit von Mindestgefälle diskutiert.


Die Richtlinien und DIN-Normen sind in puncto Dachgefälle eigentlich eindeutig, jedoch wird auch heute noch von Fachfirmen falsch beraten. Meist führt der Kostendruck zur Argumentation, dass Dächer auch ohne Gefälle gut sind um hier Baukosten zu senken. Dass hier auch gleichzeitig die Lebensdauer des Flachdaches gesenkt wird, wird dem Auftraggeber meist nicht deutlich vermittelt. 


Letztendlich ist die Erwartungshaltung des Kunden wichtig. Erwartet der Kunde hohe Dauerhaftigkeit und Funktionalität oder ist ihm dies gleich. In der Regel haben alle Kunden eine hohe Erwartungshaltung.


Kunden schreckt meist die Kostenintensität von Dächern. Ein Dach kann schnell mehr als eine Luxuslimousine kosten. Autos kann man täglich sehen und geniessen. Flachdächer kann man meist nicht sehen und diese vermitteln auch keinen Fahrspass. Sie müssen nur dicht sein. Also folgt die immer gleiche Frage: "geht es auch preiswerter?"


Jetzt schlägt die Stunde der "findigen" Unternehmer, mit nicht belastbaren Verdrehungen von geltenden Normen und Richtlinien, die Baukosten für das Flachdach zu senken. Die zwei wichtigsten Punkte dazu sind hier das Dachgefälle und die Abdichtungsvariante.


Flachdächer werden grundsätzlich in zwei Dacharten unterteilt:


1. nicht genutzte Dächer (Flachdachrichtlinie und DIN 18531)

2. genutzte Dächer (DIN 18195)


sowie

3. mäßige Beanspruchung (thermisch und mechanisch)

4. hohe Beanspruchung (thermisch und mechanisch)


sowie

5. Anwendungskategorie K 1 (normale Anforderung)

6. Anwendungskategorie K 2 (hohe Anforderung)


Die DIN 18531 (Planen von Dächern) sowie die DIN 18195 (Bauwerksabdichtungen), schreiben als Konstruktionsnormen gleichlautend vor:

Flachdächer "sollen" grundsätzlich ein Mindestgefälle von mindestens 2% aufweisen.

Unseriöse (findigen) Unternehmen beraten hier, "sollen heißt nicht müssen", daher "bauen Sie ihr Dach ruhig preiswerter mit uns ohne Gefälle, das hält genau so lange." Diese Aussage ist schlichtweg falsch.


Mangelhaftigkeiten aus Planungen treten immer dann auf, wenn die abzudichtende Fläche aus Kostengründen vorsätzlich oder unwissentlich den falschen Dach-Kategorien zugeordnet wird. In der Regel ist dann die Lebensdauer erheblich verkürzt. 


Mangelhaftigkeiten verursacht durch Ausführende, treten immer dann auf wenn schlecht qualifizierte Monteure, oder fehlende Sachkunde im Umgang mit den gewählten Abdichtungsprodukten bestehen.


Zusammenfassend ist immer der Kunde der Leidtragende, da der Schaden erst einmal bei ihm liegt. Dazu treten Schäden oft erst nach Ablauf der Gewährleistungszeit auf.


Seriöse Unternehmen klären erst die Erwartungshaltung des Kunden und beraten dann ausführlich über Vor- und Nachteile der vielen Abdichtungsvarianten und das Dachgefälle. Nur so zu beraten, dass die kurze Gewährleistungszeit sicher abläuft, ist schlicht unseriös.


Die hohen Kosten von Dächern rechtfertigen für den Kunden den Einsatz eines Dachplaners oder Dachprojektierers. Dieser plant für den Auftraggeber und hat kein wirtschaftliches Interesse an der Dachausführung.

So können Sie sicher sein, dass Sie auch das Dach bekommen, welches Sie erwarten. Zudem erwirtschaftet der Planer seine Kosten für den Auftraggeber meist durch gezieltes Anfragen und auslegungsfreie Leistungsbeschreibung. Somit sind die Beraterkosten meist neutral.


Handelt es sich bei Ihrem Anliegen um eine Schadenfeststellung, können wir aus einer Vielzahl von vorhandenen zerstörungsfreien Messmethoden, die für Sie richtige Messmethode anhand der Schadenbeschreibung festlegen.


Nehmen Sie Kontakt mit uns an, wir beraten Sie gerne.